
„Knietzsche und der Tod“ gibt kindgerechte Antworten auf die Fragen am Lebensende
Mittwoch, 4. Mai 2022 · „Der Tod ist die normalste Sache der Welt“, sagt der kleine Philosoph Knietzsche. Er wurde von Autorin Anja von Kampen erschaffen, um Kindern und auch Erwachsenen die Themen am Lebensende anschaulich zu erklären und mögliche Ängste zu nehmen. Von Kampens kindgerechtes Sachbuch „Knietzsche und der Tod – Alles über die normalste Sache der Welt“ ist das erste seiner Art in Deutschland. Am heutigen Mittwoch, 4. Mai, überreichte die Autorin gemeinsam mit Bremer Unterstützern der Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Karolin Aulepp, 200 Exemplare für die Schulbibliotheken im Land Bremen.
Mit Kindern offen über das Lebensende sprechen
Begleitet von fröhlichem Stimmengewirr der Viertklässler der Schule an der Lessingstraße nahm die Senatorin am Vormittag die Sachspende dankend entgegen und betonte die Wichtigkeit, die Themen am Lebensende auch im Bildungskontext zu berücksichtigen: „Wenn jemand stirbt, berührt und bewegt es Menschen und ist gleichzeitig traurig und unfassbar, gerade auch für Kinder und Jugendliche. Da ist es wichtig, dass sie sich gesehen und geborgen fühlen. Da sind die Menschen, die in Kita und Schule für die Kinder da sind und sie begleiten, eine große Hilfe. Und ganz generell ist eine offene Kommunikation über Tod und Trauer wichtig – weil das zum Leben untrennbar dazugehört. Auch das kann Kita und Schule Kindern mitgeben.“
Die Arbeit mit dem Tod
Möglich gemacht wurde die Sachspende dank der Unterstützung Bremer Institutionen. Im Gespräch mit den Kindern beantworteten Herwig Gründel (GE BE IN Bestattungsinstitut Bremen GmbH), Pastorin Christine Kind (Bremische Evangelische Kirche) und Dr. Marion Engler (Förderverein Palliativstation am Klinikum Links der Weser) Fragen zu ihrem Beruf: „Was passiert mit dem Körper, wenn er tot ist?“, „Welche Bestattungsformen gibt es überhaupt?“ und „Welche Rituale gibt es in anderen Teilen der Welt, wenn jemand gestorben ist?“.
„Nur wer den Tod kennt, kann stark mit ihm umgehen“
„Knietzsche und der Tod“ vermittelt die Themen am Lebensende auf leichte, liebevolle und anschauliche Art. „Egal ob man nur sterbensneugierig oder gerade ein Trauerkloß ist – jeder findet hier Wissen und gute Gefühle. Es geht um Trauer, Abschied, Rituale, Maden, pinkelnde Tote oder Bestattungen in den unterschiedlichen Religionen. Mal tröstend, mal gruselig, spannend oder sogar lustig“, sagt Anja von Kampen. Ihre Devise lautet „Nur wer den Tod kennt, kann stark mit ihm umgehen.“ Das beginne schon damit, dass jede Form der Trauer absolut in Ordnung sei und dass jeder glauben dürfe, was er wolle. „Wissen beruhigt und kann Ängste vermeiden, am besten nicht erst, wenn der Tod an die Tür klopft. Wo Eltern vielleicht mal die richtigen Worte fehlen, springt Knietzsche ein und eröffnet das Gespräch“, so von Kampen weiter.
Bremer Messe ermutigt zu offener Kommunikation
Für Projektleiterin Meike Wengler von der MESSE BREMEN ist die Unterstützung der Aktion Ehrensache. „Wir engagieren uns seit nunmehr 13 Jahren dafür, die so wichtigen Themen am Lebensende in die Öffentlichkeit zu tragen. Dabei haben auch wir die Erfahrung gemacht, dass Literatur generationsübergreifend eine wichtige Rolle spielt. Sie kann aufklären und Trost spenden.“ Getreu Knietzsches Motto „Das Leben ist zu toll, um nicht über das Ende Bescheid zu wissen“ ermutigt die 13. LEBEN UND TOD am Freitag und Samstag, 6. und 7. Mai, in der ÖVB-Arena Erwachsene, offen mit Kindern und Jugendlichen über die Themen am Lebensende zu reden. Auf der Messe präsentieren mehr als 100 Ausstellende ihre Produkte und Dienstleistungen für privat Interessierte und Betroffene, Vereine bieten praxisnahe Informationen und Ansprechpartner:innen. Das Messeticket kostet ab 7 Euro und ist an der Tageskasse erhältlich.
Mehr Infos: www.leben-und-tod.de