
Auf dem großen Areal des ehemaligen Schlachthofs direkt am Bahnhof Aumund, entsteht ein neues Quartier mit drei Baukörpern. Im hinteren Grundstücksteil soll eine Seniorenwohnanlage mit zwei Pflege-Wohngemeinschaften, einer Tagespflege und 59 Service Appartements realisiert werden.
Im vorderen Grundstücksteil entstehen zwei Gebäude mit Ladenlokalen, Arztpraxen, Büroflächen sowie 35 Mietwohnungen. Für diese Gebäude stehen, vorgelagert zur Meinert-Löffler-Straße, gemeinschaftlich ca. 55 Stellplätze zur Verfügung.
Die Abriss- und vorbereitenden Erdarbeiten auf dem Areal des früheren Schlachthofs in Aumund sind weitestgehend abgeschlossen. Nun beginnt der Bau der Seniorenwohnanlage im hinteren Bereich des Grundstücks. Der Bauträger und Projektentwickler M-Projekt hat inzwischen auch die Vorentwürfe für die geplanten zwei Gebäude im vorderen Grundstücksbereich fertiggestellt, sodass auch dafür jetzt die Bauanträge gestellt werden können.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte M-Projekt noch die Investitionssumme von etwa 30 Millionen Euro für das gesamte Projekt genannt, das jetzt den Namen „Aumund Central“ bekommen hat. „Inzwischen sind wir bei 40 Millionen Euro“, sagt Olaf Mosel. Das liege unter anderem daran, dass einige Pläne für die vorderen beiden Gebäude verändert und angepasst worden seien.
Nichts geändert hat sich an dem Entwurf für die Seniorenwohnanlage mit drei Geschossen und einem sogenannten Staffelgeschoss, die von der Unternehmensgruppe Convivo betrieben werden soll. Mit dem Bremer Pflegeanbieter hat M-Projekt bereits in Grohn zusammengearbeitet. Dort betreibt Convivo die Seniorenwohnanlage Tauwerk-Corner. In Aumund sind 59 Service-Wohnungen, 24 Pflegeplätze und eine Tagespflege geplant. Insgesamt hat das Gebäude laut Mosel eine Miet- beziehungsweise Pachtfläche von rund 7000 Quadratmetern.
Mit dem Baubeginn für die vorderen beiden Gebäude, die eine Mietfläche von jeweils 2500 Quadratmetern haben, rechnet der M-Projekt-Geschäftsführer im Spätsommer oder Herbst dieses Jahres. Geplant sei eine Bauzeit von 18 Monaten, so Mosel. Während das linke Gebäude – von der Straße aus gesehen – als Ärztehaus geplant ist, sollen in dem anderen – auf der rechten Seite – 35 öffentlich geförderte Mietwohnungen entstehen. Die Ein- bis drei-Zimmer-Wohnungen werden laut Mosel eine Größe von 30 bis 70 Quadratmetern haben und alle mit einem Balkon, einem Abstell- oder Kellerraum ausgestattet sein. Die Mietkosten werden nach Angaben des Geschäftsführers zwischen 6,50 Euro und 6,80 Euro pro Quadratmeter liegen. Das Wohnhaus werde nach KfW-40-Standard gebaut, das heißt, dass das Haus 60 Prozent weniger Energie verbraucht, als die Energieeinsparverordnung vorgibt. Außerdem sind laut Mosel auf beiden Gebäuden Dachbegrünungen mit Moos-Sedum-Matten vorgesehen.
Sechs bis sieben Geschäfte geplant
Im Erdgeschoss beider Häuser sind Ladenzeilen mit Geschäften und einer Bäckerei samt Café geplant. Verwirklicht werden Ladenflächen von bis zu 200 Quadratmetern. Sechs bis sieben Geschäfte sollen entstehen. Erste Mietinteressenten gibt es nach Angaben von Geschäftsführer Olaf Mosel bereits. „Eigentlich wollten wir jetzt jetzt bereits konkrete Gespräche und Verhandlungen aufnehmen“, sagt er. Wegen der Corona-Krise mussten die jedoch vorerst zurückgestellt werden. Passend zum Ärztehaus könnten unter anderem Anbieter von Gesundheitsleistungen einziehen, ist die Idee. Mosel nennt einige Beispiele: ein Sanitätshaus, Orthopädiebedarf, Hörgeräte, eine Apotheke.
Auch mit Medizinern, die laut dem Geschäftsführer aktiv auf M-Projekt zugekommen sind, sei der Projektentwickler bereits im Gespräch. Um welche Ärzte oder Fachrichtungen es sich handelt, will Mosel nicht verraten. Für die Ärzte, die definitiv in das Ärztehaus ziehen wollen, werde M-Projekt die Räume individuell nach deren Bedürfnissen planen.
Parkplätze entstehen sowohl vor den Gebäuden als auch in einer Tiefgarage unter dem Wohnhaus. 27 Parkplätze werden unterirdisch vorwiegend für Mieter zur Verfügung stehen, weitere 60 Stellflächen entstehen vor den Häusern. Doch nicht nur mit dem Auto soll das neue Quartier „Aumund Central“ gut erreichbar sein. Mosel hebt die gute Infrastruktur, die Nähe zu Bus-und Bahnhaltestellen, zu Hauptverkehrsachsen und zu Nahversorgern hervor. Unmittelbar neben dem Areal befindet sich ein Edeka-Markt und auch Discounter und ein Rewe sind zu Fuß erreichbar.
Ebenfalls interessant, das unterstreicht M-Projekt in der Beschreibung des Projekts, sei die „bislang so gut wie unbemerkte“ Nähe zur Natur. Der Projektentwickler weist auf die an das Grundstück grenzende Teichlandschaft hin, „die viel Raum für Naherholung“ biete. Dort will M-Projekt wie berichtet ebenfalls bauen. Zunächst wurde das dort geplante neue Wohngebiet auf einem zehn Hektar großen Areal rund um das ehemalige Aumunder Angelzentrum als „Teichquartier“ bekannt. Inzwischen bezeichnet der Investor es selbst als „Seeland“.
Der in den 1960er-Jahren gegründete Schlachthof Bremen-Nord hatte im Spätsommer 2018 seinen Betrieb eingestellt. Bekanntlich hatte M-Projekt neben dem Schlachthof-Gelände noch ein weiteres Grundstück erworben, um das Projekt verwirklichen zu können. Den Schlachthof hatte der Projektentwickler im April 2018 gekauft. Das gesamte Areal, das direkt gegenüber dem Bahnhof Aumund liegt und auf dem „Aumund Central“ verwirklicht werden soll, ist circa 10 000 Quadratmeter groß.
Der Baubeginn erfolgte im Mai 2020. Die Fertigstellung soll Ende 2022 folgen.
Original: M Projekt