Viele Menschen in Deutschland sind mittlerweile gegen Corona geimpft – doch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern steigt wieder.
Sorge steigt wieder an
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen wächst abermals die Sorge vor einer Überlastung der Krankenhäuser. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft sieht eine „kritische Situation der Pandemie“. Nach Einschätzung des Weltärztebundes arbeiten das Pflegepersonal der Intensivstationen und die Ärzte längst am Anschlag. Kinderärzte hoffen, dass bald auch Covid-19-Impfungen für unter Zwölfjährige in Deutschland möglich sind.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte, wer sich jetzt nicht impfen lasse, obwohl er es machen könnte, riskiere sein Leben und das seiner Mitmenschen. Viele Pflegekräfte und Ärzte hätten die Arbeit im Intensivbereich aufgegeben – auch, weil sie es leid seien, sich für die Unvernunft von Impfgegnern abzurackern.
Der Zustand ist kritisch
Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Donnerstag): „Wir befinden uns in einer kritischen Situation der Pandemie.“ Die Zahl der mit einer Covid-Infektion im Krankenhaus versorgten Patienten sei binnen einer Woche deutlich gestiegen. „Wenn diese Entwicklung anhält, haben wir schon in zwei Wochen wieder 3000 Patienten auf Intensivstation“, warnte Gaß.
Aktuelle Zahlen sind alarmierend
Zuletzt ist die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche in Deutschland stark gestiegen – am Donnerstagmorgen gab das Robert Koch-Institut den Wert mit 130,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte die Sieben-Tage-Inzidenz bei 118,0 gelegen, vor einer Woche bei 85,6. Nach RKI-Angaben vom Mittwoch sind 66,4 Prozent der Menschen in Deutschland vollständig geimpft.