Megastreik mit der EVG am Montag, 27. März legt Verkehrsinfrastruktur lahm: Nachdem bereits in den vergangenen Wochen mehr als 400.000 Kolleg*innen bundesweit die Arbeit niedergelegt haben, weitet ver.di pünktlich zum Beginn der dritten Verhandlungsrunde für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen die Streikaktionen aus. Am Montag, 27. März werden Kolleg*innen aus allen Bereichen der Verkehrsinfrastruktur die Arbeit niederlegen. Weil auch die Kolleg*innen der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in schwierigen Tarifauseinandersetzungen stehen, erhöhen wir den Druck gemeinsam.
Betroffen sind der kommunale öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in sieben Bundesländern, die Flughäfen, die Arbeitsbereiche der Autobahn GmbH, Teile der kommunalen Häfen, die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung sowie die Deutsche Bahn mit ihren Busgesellschaften und diverse weitere Bahnunternehmen.
Es wird zu massiven bundesweiten Beeinträchtigungen in allen Verkehrsbereichen kommen, für die wir um Verständnis und Solidarität bitten.
Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende, Christine Behle sagt zu den angekündigten Streiks: „Gerade im Verkehrssektor bleiben zunehmend Stellen unbesetzt, weil Arbeitskräfte fehlen. Im Wettbewerb mit anderen Branchen bleibt der Verkehrssektor immer öfter auf der Strecke. So fehlen im Luftverkehr immer noch rund 20 Prozent der Beschäftigten im Vergleich zu 2019 und schon damals war in Spitzenzeiten zu wenig Personal vorhanden. Im ÖPNV ist die Situation ebenfalls verheerend. Aufgrund des Sparkurses der Öffentlichen Hand im letzten Jahrzehnt wurden rund 20 Prozent der Beschäftigten im ÖPNV abgebaut, während gleichzeitig die Verkehrsleistung stetig gestiegen ist.
In der Folge fehlen bis 2030 rund 110.000 Beschäftigte. Schon jetzt fallen viele Verbindungen aufgrund des bestehenden Personalmangels aus. Auch in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung, genau wie bei der Autobahn GmbH des Bundes, stellt sich das Bild identisch dar. Stellen bleiben bis zu einem Jahr unbesetzt oder können gar nicht besetzt werden. Das hat Folgen für die Infrastruktur und damit für die Wirtschaft in Deutschland. Eine Änderung dieser Situation wird es nur geben, wenn die Arbeitsplätze attraktiver werden. Und dazu gehört vor allem auch eine deutlich bessere Bezahlung – im gesamten öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber bei Bund und Kommunen haben jetzt die Gelegenheit, in der dritten Runde ein entsprechendes Angebot zu machen. Das werden die Beschäftigten am 27. März nochmals sehr deutlich machen.“
Montag, 27. März: Megastreiktag – ver.di und EVG rufen gemeinsam zu Verkehrs- und Infrastrukturstreiks auf
Das hat es in dieser Form noch nie gegeben: Aus Protest gegen unzureichende Angebote in den Tarifauseinandersetzungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen und für die Beschäftigten von Gesellschaften der Deutschen Bahn AG legen die Mitglieder der DGB-Mobilitätsgewerkschaften ver.di und EVG am kommenden Montag (27. März) gemeinsam die Arbeit nieder. Es wird bundesweit zu erheblichen Einschränkungen in der Verkehrsinfrastruktur kommen.
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Wo finden am 27. März Streiks statt?Die Gewerkschaften ver.di und EVG rufen für Montag, 27. März Beschäftigte an den Flughäfen, im kommunalen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sowie Sachsen, in einigen kommunalen Häfen, bei der Autobahngesellschaft und in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung sowie die Beschäftigten der Deutschen Bahn mit ihren Busgesellschaften und unter anderem auch von Transdev, AKN, Erfurter Bahn, Osthannoversche Eisenbahnen, erixx, vlexx, eurobahn sowie der Länderbahn zum Streik auf. Die Deutsche Bahn stellt ihren Fernverkehr am 27. März ein, wie das Unternehmen mitteilte.