Die BSAG will ihre Flotte in den kommenden Jahren um Elektrobusse erweitern. Es wird allerdings noch einige Jahre dauern, bis die Busse in Bremen-Nord eingesetzt werden.
Bis in Bremen-Nord Elektrofahrzeuge statt Dieselbusse fahren, werden noch einige Jahre vergehen. Die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) geht aktuell davon aus, dass Elektrobusse in Bremen-Nord nicht vor 2027 zum Einsatz kommen – und das vorbehaltlich der Finanzierung. Außerdem müsste dafür zunächst der Betriebshof an der Ermlandstraße ausgebaut werden. Das geht aus einem Bericht des städtischen Petitionsausschusses hervor, der sich kürzlich mit einer Eingabe zum Thema Busverkehr in der Sagerstraße befasst hat.
Der Petent hatte angeregt, in der Sagerstraße künftig Elektrobusse einzusetzen. Er begründete seine Petition mit der Lärm-, Abgas- und Feinstaubbelastung der Anwohner. 100 Unterstützer hatten die Eingabe unterschrieben. Der Petitionsausschuss holte dazu vor der Beratung Stellungnahmen der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau ein und verschaffte sich vor Ort selbst einen Eindruck von den Gegebenheiten. Im Ergebnis erscheint dem Petitionsausschuss das Anliegen „grundsätzlich unterstützenswert“. Die Forderung sei allerdings erst mittelfristig umsetzbar.
Die BSAG befasst sich seit mehreren Jahren mit dem Thema und hat mittlerweile mehrere Elektrobusse bestellt. Fünf sollen im Frühjahr 2022 in Betrieb gehen. Weitere 15 Busse könnten 2023 geliefert werden, sofern eine Förderung dafür bestätigt wird. Diese 20 Busse sind sogenannte Standardbusse mit einer Länge von zwölf Metern. „In der Sagerstraße verkehren derzeit nur Linien mit 18 Meter langen Gelenkbussen. Für diese gibt es derzeit noch keine serienreifen Fahrzeuge mit der für Bremen Nord erforderlichen Batteriekapazität“, heißt es im Bericht des Ausschusses.
Die bestellten und geplanten Elektrobusse sollen demnach zunächst vom Betriebshof Neustadt aus auf Linien in der Bremer Innenstadt eingesetzt werden. Der Betriebshof in der Neustadt muss für die Ladeeinrichtungen, Wasserstofftankstelle und Werkstätten für die neuen Busse umgebaut werden. Um die Investitionskosten wirtschaftlich einzusetzen, sei geplant, auch die nächsten Elektrobuslieferungen zunächst von der Neustadt aus einzusetzen.
Der Petitionsausschuss hatte vor dieser Hintergrund überlegt, welche Alternativen es geben könnte, um die Anwohner der Sagerstraße trotzdem zu entlasten. Theoretisch sei eine alternative Führung der Buslinien über den Aumunder Heerweg denkbar. Das sei aufgrund der Topografie und des geringen Straßenquerschnitts jedoch problematisch und könnte zu Staubildungen auf dem Aumunder Heerweg führen. Außerdem, so heißt es im Ausschussbericht weiter, könnte eine Verlegung der Buslinien die Attraktivität des Vegesacker Zentrums verringern, weil Fahrgäste einen deutlich verlängerten Fußweg in die Fußgängerzone hätten. „Vor diesem Hintergrund sieht der Petitionsausschuss keine Möglichkeit, dem Anliegen des Petenten zu entsprechen.“